
Wie du spielerisch deinen Lebensstil ändern kannst
5. Aug 2016Überlegst du schon lange loszulegen, aus dem Quark zu kommen und endlich mit der Bewegung und dem Elan dein Leben anzugehen, wie du es dir wünscht? Was fehlt dir noch in deiner Sammlung an Bedenken?
Ich arbeite mit Sport(wieder)einsteigern zusammen und kenn die Bedenken ganz genau. „Anfangen geht gut, das habe ich schon oft probiert, doch das Dranbleiben ist so schwer“.
Was heißt Dranbleiben für dich? Auf Dauer das Fortzuführen, womit du begonnen hast?
Dann schau ganz genau an deinen Anfang. Wie bist du gestartet? Häufig erlebe ich den Frust des Dranbleibens bei denen, die von heute auf morgen mit einer großen Veränderung aus dem Quark gekommen sind. „Ab morgen mach ich alles anders!“
Da gibt es keinen Extrazucker im Kaffee, das Brot wird gegen Gurkenscheiben getauscht, der Internettrainingsplan wird ausgedruckt und liebevoll aufgehängt, die Hanteln entstaubt, die Yogamatte schmückt die Auslegware und die Biokiste wird ab morgen wöchentlich ins Haus geliefert. Das ist der Anfang des Ganzen! Ganz schön viel an Veränderungen … und das sind meist nicht alle.
Zudem wollen die Vorhaben auch alle gemacht werden. Wenn es eine Aktivität nicht in den Tagesplan schafft und die Biokiste vor sich hingammelt kommt das doofe Gefühl auf: „Ist das schwer mit dem Dranbleiben, ich pack es nicht!“.
Wenn du diesen Punkt auch schon erlebt hast, dann möchte ich dir eine Hilfestellung geben:
“Definiere Dranbleiben für dich.”
Dranbleiben muss nicht heißen, alle Vorhaben die du zu Beginn eines Neustarts gemacht hast, auch auf Dauer fortzuführen. Jemand der extrem in eine Veränderung gestartet ist, viel Verzicht auf sich genommen hat, kann diese harte Anfangsphase nicht auf Dauer fortführen. Was ist der Ausweg?
Druck rausnehmen!
Nicht alles muss beachtet werden. Definiere Dranbleiben so, dass es passt und sich gut anfühlt. Als Faustregel kannst du die bekannte Zahlenkombination 80 / 20 nehmen. 80% deiner Gewohnheiten sollten deinen Körper in seiner Entwicklung gut tun.
Das sind z.B.:
- Bewegung in allen Facetten. Alles was Spaß macht, erstmal ohne Leistungsgedanken.
- natürliches Essen. Produkte ohne (und mit kurzer) Zutatenliste sollen den Großteil deiner Nahrung ausmachen.
- soziale Kontakte pflegen, nähren und genießen.
- alte Stressoren erneut kennenlernen (Hitze, Kälte, Durst, Hunger). Mal wieder richtig frieren, echten Hunger haben oder auch mal “überhitzen”
- wenig neue Stressoren zulassen. Das Leben heute mit seinem Überfluss an Reizen und Möglichkeiten, mit Konflikten und den vielen chronischen Zuständen (von chronischer Entzündung bis Schlafstörungen).
Damit schaffst du eine Basis, die 20%-Ausrutscher problemlos toleriert.
Sachen austauschen!
Wenn dich eins deiner neuen Vorhaben langweilt und es gar nicht zu dir passt, dann tausch es aus. Es gibt unzählige Alternativen.
Anregungen findest du in meiner Checkliste: “22 wirkungsvolle Gewohnheiten, um aus dem Quark zu kommen”
Mal von hinten draufschauen!
Dranbleiben geschieht nicht nur körperlich mit regelmäßigem Training. Dranbleiben geschieht auch emotional, sozial und gedanklich. Das heißt, wenn dein Training mal länger nicht umsetzbar ist, dann bleib emotional dran. Ändere den Blickwinkel und schau auch mal von hinten drauf! Bleib “sozial” dran und unterstütz stattdessen Menschen in dein Umfeld bei ihren sportlichen Vorhaben. Hak die verpassten Trainingseinheiten ab und führ den Erfolg gedanklich fort, denk dich einen Schritt weiter.
Ist die Sammlung an Bedenken jetzt komplett oder was fehlt dir noch um loszulegen? Schreib es mir in die Kommentare, dann nehme ich es in meine Sammlung auf.
Bild: three-sweet-donuts-picjumbo-com